Ostern ist wie Weihnachten auch christlicher Ursprungs. Allerdings gibt es zu Ostern viel mehr Bräuche und Gepflogenheiten, die andere Ursprünge haben. Ich habe mich einmal im Erzgebirge auf den Weg begeben, ein paar dieser Orte und Bräuche zu besuchen.
Inhalt
Osterziele im Erzgebirge
Es gibt eine Reihe von Ausflugszielen in dieser Zeit, abhängig vom Wetter. Ein Höhepunkt ist sicher die Fichtelbergbahn mit dem „Osterhasenexpress“. Hier werden Osterfahrten angeboten, wo für die Kleinsten auch der Osterhase etwas im Korb hat.
Osterbrunnen
Erstmalig gibt es in meiner Heimatstadt Annaberg-Buchholz einen Osterbrunnen oder auch Osterkrone mit 6000 Eiern. „Was mit einer zündenden Idee des Werberings begann, entwickelte sich zu einem stadtweiten Gemeinschaftsprojekt, bei dem Schulen, Kitas, Vereine, Unternehmen und Bürger Hand in Hand arbeiteten“, sagt Stadtsprecherin Annett Flämig, gegenüber „Freie Presse“.
Auch in der Bergstadt Elterlein habe ich einen wunderbar gestalteten Osterbrunnen entdeckt, wie auch in Geyer. Die Ursprünge der Osterbrunnen sind nicht ganz klar. Manche glauben, dass der Brauch von heidnischen Frühlingsfesten stammt, bei denen Wasserquellen verehrt wurden. Andere sehen einen Zusammenhang mit der christlichen Taufe, bei der Wasser eine wichtige Rolle spielt – wobei mir da ehrlicherweise der Zusammenhang fehlt. Wieder andere vermuten, dass die Osterbrunnen einfach eine Möglichkeit waren, die Dorfgemeinschaft nach dem langen Winter wieder zusammenzubringen. Das klingt vielleicht am wahrscheinlichsten. Im Ortsteil Buchholz sowie im tschechischen Weipert findet sich ein schönes Osternest.





Der neu gestaltete Osterbrunnen in Annaberg-Buchholz wird am Karsamstag eingeweiht. So findet am 19. April 2025 ein Osterfest zur feierlichen Einweihung von 10 bis 16 Uhr auf dem Markt samt Händlern und Musik statt. (Quelle)
Weitere Ziele zu Ostern im Überblick (Auswahl):
- Mittelalterliches Osterspectaculum auf Schloss Burgk in Freital am Rande des Erzgebirges. Von Ostersamstag bis Ostermontag (19.–21. April 2025) könnt ihr auf Schloss Burgk in Freital in die Welt des Mittelalters eintauchen.
- Ostertreffen in Seiffen. Am Ostersamstag, dem 19. April 2025, ab 19:00 Uhr im Waldgasthof Bad Einsiedel (wetterabhängig).
- Osterbesuch im Museum Dörnthal. Am Ostersonntag, dem 20. April 2025, kommt der Osterhase ab 14:00 Uhr ins Museum Dörnthal. Ein Spaß für die ganze Familie mit traditionellen Osterbräuchen.
- Ostervolksfest in Olbernhau. Ab dem 12. April 2025 lädt Olbernhau zum traditionellen Ostervolksfest ein, mit Fahrgeschäften, Marktständen und kulinarischen Spezialitäten. (Quelle)
- Familiennachmittag auf Schloss Rochsburg. Am Ostersonntag, dem 20. April 2025, von 11:00 bis 18:00 Uhr, lädt Schloss Rochsburg zu einem bunten Familiennachmittag ein. (Quelle)
- Ostermarkt in Bad Schlema und Schwarzenberg am Ostersonntag und Ostermontag. (Quelle)
- Ostern im Wildpark Osterzgebirge. Am 20. April 2025 könnt ihr im Wildpark Osterzgebirge einen besonderen Ostertag erleben. (Quelle)
- Die Preßnitztalbahn lädt ebenfalls von Karfreitag bis Ostermontag ein (Quelle)
- Ostersingen in der Parkanlage Schöna, Hauptsraße, 01814 Schöna. (Quelle)
- Karfreitag Lobpreisgottesdienst in Annaberg-Buchholz um 15:30 und 19 Uhr, Sporthalle der EGE (Quelle)
- Wer es ruhig mag, findet Ruhe und Entspannung in der schönen Natur und kleinen Ortschaften auf deutscher und tschechischer Seite des Erzgebirges.
(Angaben ohne Gewähr!)
Traditionen zu Ostern und der christliche Hintergrund
Osterhasen
Aber es sind auch etliche Hasen zu sehen, wie etwa in Chemnitz, Röhrsdorf-Center oder Sachsenallee. Einfach voll niedliche Fellburschen. Osterhasen gibt es übrigens erst seit dem 17. Jhd. Zuvor kam der Igel und brachte die Eier. Der Osterhase ist ein Symbol für Fruchtbarkeit und neues Leben. Er hat seinen Ursprung in heidnischen Frühlingsfesten. In manchen Gegenden Deutschlands war der Osterhase aber nicht der Einzige, der die Ostereier brachte. In Westfalen war es etwa der Osterfuchs, in Thüringen der Osterhahn und in Schleswig-Holstein der Ostervogel.
Bunte Ostereier
In unserer Zeit besteht Ostern ja hauptsächlich aus freien Tagen, schönen Ausflügen, Veranstaltungen sowie Geschenken. Bunte Eier werden gesucht und ins Nest gelegt. Die bunten Eier haben eigentlich einen ganz nützlichen Ursprung: Am Aschermittwoch beginnt die christliche Fastenzeit für 40 Tage. In dieser Zeit sollen sich die Christen auf das Wesentliche besinnen und auf bestimmte Dinge verzichten. Früher war es unter anderem verboten, Eier zu essen sowie andere tierische Speisen. Da die Hühner aber trotzdem ihre Eier legten, wurden diese eingesammelt und hart gekocht, um sie haltbar zu machen. Dann wurden sie bemalt, um zu wissen, wie alt die Eier sind. Am Ende der Fastenzeit durften die Eier dann endlich gegessen werden. Außerdem sollten die Bauern der Kirche ein bestimmtes Kontingent an Eier abgeben. Möglicherweise kamen dort die Ältesten (Farben) an? Bunte Eier sind übrigens erst seit dem 15. Jhd. bekannt.
Die Datierung
Ostern ist der höchste Feiertag unter den Christen aufgrund der Kreuzigung und Auferstehung Jesu am dritten Tag. Und im Gegensatz zu Weihnachten haben wir auch einen berechenbaren Zeitpunkt. Für alle, die sich schon immer gefragt haben, wie das alljährliche Datum zustande kommt, hier die Erklärung:
Maßgeblich ist der Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond. Oder anders gesagt: am 21. März sind Tag und Nacht weltweit gleich lang (das sogenannte Äquinoktium). Danach dann der erste Neumond, 15 Tage später ist Vollmond. Hier haben die Juden das Passahfest gefeiert. Die Christen wollten im 2. Jhd. jedoch nicht mehr mit den Juden zusammen feiern und haben dann den nächsten Sonntag darauf genommen. An diesem Tag war das babylonische Fest der Kriegs- und Liebesgöttin Ishtar (oder auch Ištar).
Die Kreuzigung
So ganz falsch sind aber die Schenke nicht, wenn man es von einer anderen Seite betrachtet. Gründonnerstag war das letzte Abendmahl. Karfreitag, die Kreuzigung. „Kar“ bedeutet Stille, also „Stille Woche“, weshalb zumindest Karfreitag auch keine Veranstaltungen erlaubt sind. Ursprünglich betraf das die gesamte Woche vor Ostern.
»Es ist vollbracht!« (Johannes 19,30)
»Ich bin die Auferstehung, und ich bin das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, selbst wenn er stirbt.« (Johannes 11,25)
Denn Jesus starb für unsere Sünden einen elenden, schmerzhaften Tod. Eine Kreuzigung war nicht dafür gedacht, Verbrecher einen schnellen Tod zu überführen, sondern um sie leiden zu lassen! Jesus war allerdings kein Verbrecher, sondern völlig ohne Schuld.
Das Wunder geschah dann am dritten Tag, wie zuvor prophezeit. Jesus stand wieder auf. Neben den Jüngern haben ihn über 500 Menschen gesehen. Am Ende ist die Kreuzigung und nachfolgende Auferstehung eine Glaubensfrage, die jeder für sich trifft. Aber ich kann dir sagen, es lohnt sich!
Für mich gänzlich überraschend, hatte ich neulich erfahren, dass die Nasa die in der Bibel erwähnte Sonnenfinsternis sogar kürzlich erst bestätigte. Wunderbar für alle, die Bekräftigung suchen. (Quelle)
Weitere „Nachweise“ suchten Dr. Michael Tsokos und Jan Josef Liefers in der Doku „Der Fall Jesus“ vor Jahren schon einmal. Dort mit der Frage, ob Jesus wirklich starb.
Es standen die Vorwürfe: Scheintod, Geheimhaltung, dass er doch überlebt haben soll im Raum. Doch der Ton änderte sich relativ schnell. Die beiden reisten samt Kamerateam nach Jerusalem. Die Grabeskirche befindet sich dort, wo Jesus gekreuzigt, gesalbt und auferstanden ist. In der Grabeskirche geht es eine Treppe rauf zu dem Ort, an dem das Kreuz stand, wo Leute auf den Knien sind, um den Bereich (also den Stein in gut 30 cm Tiefe) zu berühren, wo einst das Kreuz stand. Golgatha. Völlige Demut und Ruhe erwarteten die beiden nachts nach 5 Uhr mit den ersten Besuchern. „Der Ort macht was mit einem“, so Jan Josef Liefers.
„Aus den Bildern und Grafiken haben wir alle eine falsche Vorstellung“, meinte Dr. Michael Tsokos. „Die drei Kreuze auf einem Berg und weit und breit nichts. In der Realität ist der Berg Golgatha ein Übermann großer Hügel“. 15 bis 17 Meter vom Kreuz ist der Stein, wo Jesus gesalbt wurde, weitere 6 bis 7 Meter weiter war das Grab. Ein Betrug, wie manchmal behauptet wird, ist da absolut nicht möglich, zumal damals unzählige Leute dabei waren.
In der Doku wurde auch die Todesursache diskutiert. Wir wissen aus den Evangelien, dass Jesus gegeißelt und gefoltert wurde. Es ist wahrscheinlich, dass er hier schon Organschäden erlitt. Aus der Kombination der Geißelung und Kreuzigung ist unumstritten, dass Jesus wirklich am Kreuz starb. Mediziner sprechen hier von einer zweizeitigen Organverletzung, bspw. Leber oder Milz. Dies würde zu den Evangelien passen, da eine Kreuzigung eigentlich ein langer Leidensweg ist. Der Zustand von Jesus verschlechterte sich jedoch rasant.
Zusammenfassung
Ostern ist das zentrale Fest des christlichen Glaubens – die Feier von Jesu Kreuzigung und Auferstehung. Es symbolisiert neues Leben, Hoffnung und Sündenvergebung. Und obwohl der Ursprung tief christlich ist, haben sich über die Jahrhunderte viele Bräuche aus verschiedensten Quellen dazugesellt – heidnisch, volkstümlich, regional. Ostern im Erzgebirge vereint Heimatliebe, Natur, Familie – und den Kern unseres Glaubens. Zwischen Ostermarkt und Osterhasen bleibt eines klar: Ostern ist mehr als bunte Eier – es ist die größte Hoffnung und das größte Geschenk der Welt und bringt Licht in diese dunkle Zeit.
Hinweis: YouTube-Videos werden erst beim klicken geladen, siehe Datenschutz, Absatz „YouTube“.