Wenn der erste Schnee leise die Dächer bedeckt, sich der Duft von gebrannten Mandeln und Räucherkerzen durch die Gassen zieht und tausende Lichter die Fenster schmücken, dann ist es wieder so weit: Weihnachten im Erzgebirge. Kaum eine Region in Deutschland lebt dieses Fest mit so viel Herzblut, Handwerk und Hingabe wie das Erzgebirge – ein Ort, an dem man das Gefühl hat, die Zeit sei stehen geblieben, um Platz zu machen für Besinnlichkeit und echte Tradition.
Inhalt
- Das Erzgebirge: Eine Region im Lichterglanz
- Weihnachtsmarkt Annaberg-Buchholz – Das Herz der Bergweihnacht
- Seiffen – Das Weihnachtswunderland aus Holz
- Schneeberg – Wo Musik und Licht sich begegnen
- Schwarzenberg – Die Perle im Erzgebirge
- Marienberg – Festliche Stimmung hinter Festungsmauern
- Weihnachten mit Herz und Ursprung
- Mein Tipp
Das Erzgebirge: Eine Region im Lichterglanz
Im Advent verwandelt sich das Erzgebirge in eine Weihnachtswelt wie aus dem Bilderbuch. Schon von Weitem leuchten die Schwibbögen in den Fenstern, Engel und Bergmänner wachen über die Stuben, und aus jeder Werkstatt klingt das Klopfen und Sägen der traditionellen Holzkunst. Es ist diese Mischung aus gelebter Geschichte, tief verwurzeltem Glauben und liebevoll gepflegtem Brauchtum, die das Erzgebirge zu einer der stimmungsvollsten Weihnachtsregionen Deutschlands macht.








Weihnachtsmarkt Annaberg-Buchholz – Das Herz der Bergweihnacht
Der Annaberger Weihnachtsmarkt zählt zu den schönsten in ganz Sachsen. Rund um den Marktplatz drängen sich festlich geschmückte Buden, es duftet nach Glühwein und erzgebirgischen Weihnachtsstollen. Das besondere Highlight: die große Bergparade mit Musik, Tracht und Bergmännern in historischen Uniformen. Hier wird sichtbar, wie eng der Bergbau und das Weihnachtsfest im Erzgebirge verbunden sind – eine Tradition, die tief unter Tage begann und bis heute in den Herzen der Menschen weiterlebt. Unweit vom Markt entfernt befindet sich die imposante St. Annenkirche, die größte Hallenkirche Sachsens.
- Geöffnet ab 29. November bis zum 23. Dezember 2024
Seiffen – Das Weihnachtswunderland aus Holz
Wer Seiffen besucht, fühlt sich wie in ein lebendiges Weihnachtsdorf versetzt. Die kleine Gemeinde ist weltberühmt für ihre Holzkunst: Räuchermännchen, Nussknacker, Pyramiden – hier entstehen sie alle, in unzähligen kleinen Werkstätten, oft noch in Handarbeit. Der Weihnachtsmarkt rund um die barocke Rundkirche ist ein wahres Erlebnis, vor allem in der Abenddämmerung, wenn die handgeschnitzten Figuren im Licht der Schwibbögen lebendig zu werden scheinen.
- Der Weihnachtsmarkt beginnt am 29. November und hat bis zum 22. Dezember 2024 geöffnet
Schneeberg – Wo Musik und Licht sich begegnen
In Schneeberg wird Weihnachten musikalisch gefeiert. Der traditionsreiche Weihnachtsmarkt begeistert mit seinem Lichterglanz, den handwerklichen Kostbarkeiten und einem umfangreichen Kulturprogramm. Besonders die Konzerte in der spätgotischen St. Wolfgangskirche sind ein musikalisches Geschenk für die Seele. Auch hier gehört die Bergparade zum festen Bestandteil des Advents und lässt die Vergangenheit in prächtigen Uniformen aufleben.
- Der Schneeberger Weihnachtsmarkt öffnet dieses Jahr am 29. November bis zum 22. Dezember 2024
Schwarzenberg – Die Perle im Erzgebirge
Malerisch thront das Schloss Schwarzenberg über der Altstadt – besonders zur Weihnachtszeit ein wahrer Blickfang. Der Weihnachtsmarkt schlängelt sich durch die romantischen Gassen und lädt zum Verweilen ein. Besonders schön: die große Pyramide mit ihren geschnitzten Figuren dreht sich leise vor sich hin, während Kinderaugen staunend stehen bleiben. Die Stadt lebt die Tradition, ohne kitschig zu wirken – ein Ort für stille Momente und echte Vorfreude.
- Geöffnet vom 6. bis 15. Dezember 2024
Marienberg – Festliche Stimmung hinter Festungsmauern
Auch Marienberg mit seiner markanten Festungsanlage aus der Renaissance ist zur Weihnachtszeit ein Juwel. Der Weihnachtsmarkt ist kleiner, aber liebevoll gestaltet. Hier steht nicht das Spektakel im Vordergrund, sondern die Wärme der Begegnung, das Gespräch bei einem Becher Glühwein, das gemeinsame Staunen über kunstvoll gearbeitete Holzfiguren. Eine Bergparade darf natürlich auch hier nicht fehlen – sie verbindet die Menschen mit ihrer Geschichte und ihrem Glauben. Direkt daneben befindet sich die Eiskunstbahn und lädt zum Schlittschuhlaufen ein.
- geöffnet ab 27. November bis zum 22. Dezember 2024 (Eisarena bis ins neue Jahr)
Weihnachten mit Herz und Ursprung
So verschieden die Märkte auch sind – eines eint sie alle: die tiefe Verbindung zur christlichen Botschaft von Weihnachten. Die Geburt Jesu Christi, das Licht in der Dunkelheit, Hoffnung und Liebe – das sind keine leeren Worte im Erzgebirge, sondern gelebte Realität. Die Engel in den Fenstern, das Licht der Schwibbögen, die Lieder, die von der Krippe erzählen – all das erinnert an den wahren Grund dieses Festes.
Im Erzgebirge wird Weihnachten nicht inszeniert. Es wird gelebt. Mit Liebe, mit Handwerk, mit Glauben – und mit einer Wärme, die weit über die Lichter hinausstrahlt.
Mein Tipp
Wer die Weihnachtsmärkte im Erzgebirge erleben möchte, sollte sich Zeit nehmen – nicht nur zum Staunen, sondern auch zum Verstehen. Denn hier spürt man, wie Weihnachten früher war – und wie es heute noch sein kann.
Hier habe ich meine YouTube-Playlist von den schönsten Weihnachtsmärkten im Erzgebirge.
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