Unterwegs im Skigebiet Keilberg und FichtelbergLesezeit ~ 6 Min.

Von torsten, 7. März 2025, aktualisiert am 23. April 2025.

Schauen wir uns einmal die zwei wohl bekanntesten Ski- und Wintersportgebiete im Erzgebirge an. Wir beginnen auf der tschechischen Seite am Skiareal Klínovec und arbeiten uns dann nach und nach in Richtung Fichtelberg in Oberwiesenthal auf deutscher Seite vor. Wo ist es besser? Und wo gibt es weniger negative Überraschungen? Finden wir es heraus.

Kein Vergleich: Klínovec vs. Fichtelberg


Unterwegs im Skigebiet Keilberg und Fichtelberg 2025 (überraschend)

Eigentlich war die Tour genau andersherum geplant. Aber das Wetter gab mir an diesem Tag gewissermaßen die Route vor. Angekommen am Skiareal Klínovec trifft man zunächst auf 3 große, kostenfreie Parkplätze. Obwohl ich aus der Region komme, bin ich bisher hier nur durchgefahren.

Ich bin kein aktiver Skifahrer. Aber der große Andrang zeigt mir, hier muss es schön und angenehm sein. Ich schaute mir also die Gegend an. Die vielen neuen Hotels und Apartments und Pensionen. Der Liftbetrieb, Imbisse – alles da.

Fakten, Klínovec/ Keilberg

Das Skigebiet Klinovec verfügt über 19 Liftanlagen. Diese setzen sich aus:

  • 5 Sesselbahnen
  • 9 Schlepplifte und
  • 5 Förderbänder zusammen.

Ende Februar 2025 war hier noch ganz schön Betrieb an der Piste. Die Preise bewegen sich für 3 Stunden bei 39,– €, der Tag kostet in etwa 45,– für Erwachsene. Kinder zahlen 23,– € und 27,– für den Tag. Insgesamt werden über 30 Pistenkilometer damit erschlossen.

Eine hohe Schneesicherheit wird wie auf deutscher Seite ebenfalls mit modernen Beschneiungsanlagen gewährleistet, wenn der natürliche Schnellfall auf den bis zu 1244 Metern nicht ausreicht.

Ja, eher zufällig habe ich bei der Fahrt nach oben das „Skiareal Klínovec – Neklid“ entdeckt. Man fährt an der Auffahrt zum Keilberg vorbei und ein paar Meter weiter unten sieht man schon den Parkplatz. Hier kommen ebenfalls Skifahrer auf ihre Kosten. Am Fuße der Piste gibt es ein Restaurant laut Karte. Weiter in Richtung trifft man auf viele weitere Liftanlagen und an der Grenze auf einer ganz neuen.

Auf der deutschen Seite: Der Fichtelberg

Mein erster Halt ist oft der große Parkplatz „P12“ an der „Sparkassen-Skiarena“. Die Sparkassen-Skiarena ist ein Anziehungspunkt für Touristen und Leistungssportler. Sie liegt ca. 4 km außerhalb des Ortszentrums von Oberwiesenthal und ist mit einer Höhenlage von ca. 1100 m eine der schneesichersten Orte in Deutschland. Die Skiarena dient den Leistungssportlern vom Olympiastützpunkt Oberwiesenthal als Trainingsstätte, kann aber auch von Freizeitsportlern und Touristen genutzt werden.

Für mich ging es aber weiter nach oben zum großen Parkplatz „P13“ an der Fichtelbergbaude. Dieser kostet seit dieser Saison ebenfalls Geld, und nicht zu wenig. Zudem wartet, wie jedes Jahr zur Saison, hässlich laute Pop- und Hip-Hop-Musik auf die Gäste.

Uns dann war es so weit, ich stand auf 1215 Meter Höhe und damit auf Ostdeutschlands höchsten Berg, dem Fichtelberg. Statistisch haben wir hier 200 Tage Nebel pro Jahr, und das war wohl einer davon. Den Keilberg, nur 4 Luftkilometer entfernt, hat man kaum gesehen. Die sonst so tolle Aussicht nach Tschechien und Richtung Annaberg-Buchholz, Chemnitz, Leipzig blieb verborgen.

Auf dem Fichtelberg wartet bei schönem Wetter ein Biergarten sowie die noch bessere Aussicht vom Aussichtsturm, der einen Euro kostet.

Fakten, Fichtelberg

Das Skigebiet Fichtelberg verfügt über 6 Liftanlagen: also

  • 4 Schlepplifte
  • ein Sessellift
  • und eine Seilbahn.

Es gibt 12 Pisten auf etwa 15,5 Pistenkilometer. Zum Vergleich, die Preise: 3 Stunden kosten hier 31,– €, der Tag 39,– € für Erwachsene. Kinder zahlen 23,– und 29,– €. Gemeinsam haben beide Länder, dass Kinder unter 7 Jahren gratis fahren. Es gibt auch eine Strecke, die beide Länder verbindet.

Oberwiesenthal und der Fichtelberg bieten natürlich auch etwas, was es auf tschechischer Seite nicht gibt. Die Seilbahn ist nicht nur das Wahrzeichen von Oberwiesenthal, sondern auch die älteste Schwebebahn Deutschlands seit 1924. In 3,5 Minuten werden hier 303 Meter überwunden.

Für alle, die nicht mit dem Auto anreisen, wartet die Fichtelbergbahn. Die Dampfloks sind seit 1897 in Betrieb und damit sind sie eine der ältesten und bekanntesten Schmalspurbahnen Deutschlands.

Ski am Hang

Wer meint, das Skifahren lag den Erzgebirgern immer schon im Blut, der irrt. Ende des 19. Jhd. tauchte ein Norweger hier mit Ski auf und brachte die Bretter ins Erzgebirge. Bis dato kannte man hier nur Schlitten. Vor allem den Kindern gefiel das. Die ersten Ski wurden dann aus Sauerkrautfässern nachgebaut.

Die große Ski-Schanze wurde 2013 mit modernster Technik ausgestattet und gehört zu den modernsten und sichersten der Welt. Leider konnte ich diese an dem Tag nicht besuchen.

Fazit

Natürlich kann man zwei Regionen nicht wirklich vergleichen. Doch kann keiner bestreiten, dass man es auf tschechischer Seite eher auf Wintersportler und im Sommer auf Mountainbiker abgesehen hat. Und da hat die Region sehr viel zu bieten, inmitten wunderschöner Natur.

Vielleicht sind Oberwiesenthal und der Fichtelberg einfach familienfreundlicher hinsichtlich der Möglichkeiten. Ob Abfahrt, Langlauf, Kunsteisbahn oder die Sommerrodelbahn sowie die Seilbahn und Fichtelbergbahn.

Standorte



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